Eine Hand greift in eine volle Kiste Avocados und nimmt eine heraus.

Innerhalb von zehn Jahren Avocado-Import verfünffacht

Stand: 16.04.2024 14:54 Uhr

Die Avocado ist in Deutschland seit Jahren im Trend. Doch der Erfolg der Frucht hat auch Schattenseiten - für Umwelt und Menschen. Oft sind sie Tausende Kilometer unterwegs, bis sie im Supermarkt liegen.

Im vergangenen Jahr wurden knapp 157.800 Tonnen Avocados nach Deutschland importiert, im Wert von 484 Millionen Euro. Damit hat sich die Menge innerhalb von zehn Jahren verfünffacht. 2013 wurden noch 31.400 Tonnen Avocados im Wert von rund 68 Millionen Euro eingeführt. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Der Weg der Avocados nach Deutschland ist meistens weit. Um gut zu wachsen, brauchen sie ein warmes Klima. Deswegen kommen sie meistens aus Peru (49.200 Tonnen), Kolumbien (15.800 Tonnen) oder Chile (14.500 Tonnen), transportiert per Schiff - etwa die Hälfte der importierten Avocados stammt aus diesen südamerikanischen Staaten. Mittlerweile wird die Frucht aber auch anderswo angebaut, beispielsweise in Kenia, Israel und Vietnam.

Umstrittene Umweltbilanz

Die Avocado boomt auch auf dem globalen Markt. Umweltschützer kritisieren, wie sich das auf die Umwelt auswirkt. Unter anderem würden Wälder abgeholzt, um auf der Fläche Avocados zu pflanzen. Außerdem brauchen Avocado-Bäume viel Wasser. In Anbauregionen, in denen es wenig regnet, führt das laut der Umweltorganisation WWF zu Problemen.

So müssten an der peruanischen Küste und in Zentralchile Plantagen bewässert werden. Dem WWF zufolge gibt es dort deshalb Konflikte ums Wasser. Der großflächige Anbau von Avocados habe dazu geführt, dass in einigen dieser Regionen Flüsse und Brunnen ausgetrocknet seien. Die lokale Bevölkerung müsse deswegen notdürftig mit Wasser aus Lastwagen versorgt werden.

Auch die Arbeitsbedingungen gelten oftmals als problematisch. Mexiko untersucht zum Beispiel gerade die Arbeitsbedingungen beim Avocado-Produzenten RV-Fresh Foods.